Kaspar trifft die sexy Maus (Seite 50 - 57)

"[...] Ich blickte aus dem Fenster und entdeckte das blaue Schild: Goldschlagstraße 18. Ich sah den Blick des Taxifahrers. Ich spürte, dass ich etwas nicht verstanden hatte. Mir gelang nicht, die Informationen zusammenzusetzen. Ich wusste nur, dass dieses Tor meine Rettung war, ich nur hindurchgehen musste, und alle Träume würden in Erfüllung gehen. 'Vielen Dank. Auf Wiedersehen', sagte ich höflich und verließ das Auto durch die Tür. Der Fahrer schrie: 'He, du musst bezahlen!' Spätestens da muss mir klar gewesen sein, was er von mir wollte. Ich lief zur Haustür. Daneben an der steinernen Wand reihten sich Knöpfe. Hektisch suchte ich das Codewort, das die sexy Maus mir genannt hatte. Da! 'Watzenek'. Ich drückte.

'Komm zu mir, Süßer', sagte eine sexy Stimme aus der Wand. Die Tür summte. Ich stand ratlos davor. Ich hatte einen Augenblick zu lange gezögert. Der Taxifahrer packte mich am Arm: 'Was fällt dir ein, du Arschloch? Du musst bezahlen!'

'Ich habe keine 27 Euro.'

'Haben Sie dir ins Hirn geschissen? Das fällt dir jetzt ein? Borg es dir aus! Geh zu einem Bankomat! Aber dalli! Oder soll ich die Polizei rufen?'

Er zog sein Handy aus der Tasche.

'Ich borge es mir aus', flüsterte ich.

'Dann gemma! Ich rauche hier inzwischen eine. Und mach keinen Scheiß, ich habe gesehen, wo du geläutet hast. In fünf Minuten hol ich die Polizei.' Er ließ meinen Arm los, drückte die Tür auf und schob uns in den trockenen, dunklen Gang. Panisch tappte ich durch die Finsternis. Mir blieben fünf Minuten. Als das Feuerzeug des Taxifahrers aufblitzte, sah ich Stiegen.

Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit. Ich stieg hinauf. Im ersten Stock war eine Tür geöffnet, durch die Licht und der verführerische Duft von Essen traten. In der Tür stand eine dicke, blonde, etwa vierzigjährige Frau.

'Na, du hast es aber eilig', sagte sie lachend.

'Ich komme zur sexy Maus', sagte ich.

'Na, dann bist du ja genau richtig hier. Komm herein.' Die sexy Maus hatte nicht geschrieben, dass noch jemand anders hier sein würde. Wohnte sie noch bei ihrer Mutter?

Das Vorzimmer war hässlich, auf dem Steinboden lag ein schmutziger Fickenteppich ..."

Marian lacht auf. Kaspar sieht ihn überrascht an.

"Flickenteppich", sagt Marian.

"Was?"

"Flickenteppich, mit l, nicht Fickenteppich. Aber keine Sorge, ist mir ganz egal, welche Worte du verwendest. Du bist ein ausgezeichneter Erzähler. Musste nur lachen, weil das Wort lustig war. Erzähl weiter."

"Die Frau bat mich, meine Schuhe auszuziehen, und führte mich in das nächste Zimmer. Die Wände dieses Raumes waren lückenlos mit Bildern bedeckt. Sie überlappten sich, manche hatten Rahmen, manche keine. Das Zimmer war klein. In zwei Holzregalen stapelten sich Bücher, Zeitschriften, Kleidung, CDs und Schachteln. Zwischen den beiden Fenstern stand ein mit Tischtuch und zwei Kerzen bedeckter Tisch. Die Frau hatte mich vorgehen lassen und sah mir von der Tür aus nach. Ich schaute sie an. Und jetzt? Warum holte sie nicht die Maus?

'Nimm doch Platz, Kaspar!', sagte sie. Die sexy Maus musste von mir erzählt haben. Ihrem Äußeren nach zu schließen, konnte sie eine Art Dienstmädchen sein. Oder die Köchin? Ich überlegte, wie viele von den fünf Minuten mir noch blieben. Schnell setzte ich mich hin.

Und dann setzte sie sich auf den zweiten Sessel.

Und sagte: 'Du siehst so gut aus, Kaspar!'

Und dann: 'Noch viel besser, als ich es mir vorgestellt hatte. Viel, viel besser!'

Sie lächelte mich an. Mir wurde schwindelig. Das konnte nicht sein. Meine Gedanken rasten. Ihre Wangen waren fleischig, hingen herab, die Haare waren blond, aber zu kurzen Locken gedreht. Ihr Hals war so breit, wie ihre Oberschenkel sein sollten, und wie ihre Schenkel aussahen, mochte ich mir gar nicht erst vorstellen. Sie trug ein rotes Kleid, das oben mehr zeigte, als ich ertrug, und unten zum Glück bis über ihre Knie reichte.

Die Tür klingelte.

Ich sagte: 'Wenn das die Polizei ist, sag, ich bin nicht hier.'

Die Watzenek starrte mich entgeistert an. Die Tür klingelte wieder, diesmal länger. Sie stand auf und stampfte schwerfüßig in das Vorzimmer. Ich wollte mich verstecken, doch in dem kleinen, vollen Zimmer war dafür kein Platz. Ich hörte sie sprechen, dann eine Tür, und auf einmal war es still. Es wäre wohl am besten gewesen, genau in diesem Moment meine Schuhe wieder anzuziehen und hinauszulaufen, doch ich blieb sitzen und wartete, bis sie zurückkam. Gott sei Dank allein.

'Ich habe den Taxifahrer bezahlt', sagte sie und setzte sich wieder zu mir an den Tisch. 'Du kannst mir das Geld später geben. Wieso hast du geglaubt, dass das die Polizei ist?'

'Der Taxifahrer drohte, sie zu rufen, wenn ich nicht in fünf Minuten mit dem Geld da wäre.'

'Wieso hast du ihn nicht einfach bezahlt?'

'Ich hatte nicht genug Geld.'

'Und wieso bist du dann mit dem Taxi gefahren?'

'Weil ich die Adresse nicht fand und nicht zu spät kommen wollte.'

'Da musst du dich ganz schön verirrt haben, wenn das Taxi 27 Euro gekostet hat. Aber egal, lassen wir das. Deswegen sind wir ja heute nicht hier, oder?' Sie verzog ihren Mund zu einem erwartungsreichen Grinsen.

Mein Kopf war leergeräumt bis auf einen einzigen Satz, und der musste raus. Ich presste ihn über die Lippen, als ob die Buchstaben viel zu groß wären für meinen Mund und ich sie nur mit riesiger Kraftanstrengung durch die Öffnung quetschen konnte: 'Du bist die sexy Maus?'

'Jawohl, genau die bin ich', sagte sie mit lustiger Stimme und lachte wie ein Mann. 'Du zitterst ja. Jetzt erst sehe ich das. Du bist ja ganz nass.' Sie stand auf, beugte sich zu mir und streifte mein nasses Hosenbein. Für einen schrecklichen Augenblick schoss mir die Phantasie aus dem Taxi durch das Hirn. Ihr Gesicht war nur noch wenige Zentimeter vor meinem entfernt. Ich konnte ihr Fleisch riechen. 'Möchtest du deine nassen Kleider nicht loswerden?' Ich schüttelte energisch den Kopf. Sie hob die Hände und sagte: 'Schon gut. Schon gut. Entschuldigung. Lassen wir uns Zeit. Wenn dir kalt ist, kann ich dir etwas borgen.' Sie setzte sich wieder hin. Lächelnd sagte sie: 'Und du kannst dich im Bad umziehen.'

Ich antwortete nicht. Sie zuckte die Schultern und löste damit unter ihrem Kleid ein Erdbeben der Stärke sieben auf der nach oben offenen Richterskala aus.

'Ich weiß noch immer nicht, was du beruflich machst', sagte sie. 'Du gehst doch nicht noch in die Schule?'

Ich konnte nichts sagen, schüttelte nur den Kopf.

Die Watzenek fuhr fort: 'Was ich tue, weißt du ja: Ich male.' Ich erinnerte mich, dass sie gerne nackt malte.

'Vielleicht kann ja ein warmes Süppchen diese eisige Stimmung auflockern. Hast du schon Hunger?' Ich nickte. Die Watzenek schüttelte lachend den Kopf und ging in die Küche.

In der Küche klimperte es. Dann trug sie vorsichtig einen vollen Teller ins Wohnzimmer und stellte ihn vor mir auf den Tisch. In der Suppe schwammen Teigstreifen. Ich nahm den ersten Löffel und hatte schon die Hälfte gegessen, als sie mit ihrem kam.

'Schmeckt es dir?', fragte sie mich.

'Ja', sagte ich, und das stimmte. Es war die beste Suppe, die ich je gegessen hatte.

Sie lachte wieder. Während sie löffelte, ließ sie den Blick über mich streifen. 'Ich darf mich ja gar nicht beschweren. Einen Burschen wie dich habe ich schon lange nicht mehr zum Abendessen gehabt. Da ist egal, wenn du eher der stille Typ bist. Trainierst du viel?'

'Mittel', sagte ich und aß weiter.

'Wie groß bist du?'

'Ein Meter zweiundneunzig.'

'Bist du gerade beim Militär?'

Ich schüttelte den Kopf, während ich den Suppenrest aus dem Teller schlürfte.

'Hmm, aha. Dachte nur wegen der kurzen Haare.'

Ich wusste nicht, wohin ich sehen sollte. Ich fokussierte einen grünen Punkt, der in meinem Teller zurückgeblieben war.

'Magst du gar nichts sagen, Kaspar? Im Chat warst du so gesprächig.' Mir fiel ein, was ich ihr alles versprochen hatte, wenn wir uns das erste Mal sehen würden. Ob sie mich verklagen konnte, wenn ich mein Versprechen nicht einlöste?

'Möchtest du mir erzählen, was los ist?'

Ich schüttelte den Kopf. Der Regen prasselte gegen das Fenster. Ich wollte weg, doch wo sollte ich hin? Die warme Suppe tat so gut in meinem Bauch. Ich hatte noch Hunger.

'Gibt es noch mehr zu essen?', fragte ich.

'Ja, gibt es.'

Nach einer Pause sagte sie: 'Aber wir werden nicht weiteressen, bevor hier nicht eine romantische Stimmung eingekehrt ist. Ich habe das beste Fleisch gekauft, habe den ganzen Nachmittag gekocht und vorbereitet. Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, und mir macht das keinen Spaß so. Da kannst du fünfmal aussehen wie Matt Damon. Ein wenig mehr gehört da schon dazu.'

Hätte sie so ausgesehen, wie sie behauptet hatte, wäre die Stimmung bestimmt um einiges romantischer gewesen. Ich traute mich nicht, ihr das zu sagen. Und ich wollte das beste Fleisch haben.

Ohne den Blick von dem grünen Punkt in meinem Teller abzuwenden, sagte ich: 'Deine Haare leuchten wie ein Ballen Stroh an einem Sommertag.'

Die Watzenek lachte wieder, diesmal wie ein männliches Pferd: 'Du willst mich ja doch ins Bett bekommen, du geiler Jüngling. Ich habe schon geglaubt, ich interessiere dich nicht. Dann wollen wir mal weitertun.'

Sie brachte die Hauptspeise: gekochtes Rindfleisch mit Soßen und Erdäpfeln. Ich aß zwei volle Teller. Es schmeckte fast so gut wie ein Big Mac.

'Arbeitest du viel?', fragte sie mich.

'Ja', log ich, denn viel Arbeit schien mir gut zu sein.

'Macht dich die Arbeit glücklich?'

'Sie bringt Geld', sagte ich und war stolz auf diese Antwort.

'Findest du nicht, dass etwas, mit dem man so viel Zeit seines Lebens verbringt, auch Spaß machen sollte?'

'Oh ja.'

'Aber?'

Ich wusste nicht, wie das Gespräch weitergehen konnte. Sie wartete auf eine Antwort, doch was war die Frage? Das Wort 'aber' bestimmt nicht! Es fehlten zumindest ein Prädikat und entweder ein Fragepronomen oder ein Subjekt, da war ich mir sicher. Ich schaute sie wortlos an.

Langsam streckte sie die Hand über den Tisch und legte sie auf meine. Die Watzenek-Hand war warm, weich und feucht. Eine Gefühlslawine brach über mich herein. Mir ekelte, aber ich musste zugeben, es war auch ein klein wenig schön. Die Wärme ihrer Hand strahlte in meinen ganzen Körper aus, bis in die Schenkel. Sogar über die gefühllosen Kniescheiben krochen die warmen Wellen. Ich nahm ihr meine Hand wieder weg und versuchte mich auf die Frage zu konzentrieren, wie der Abend weitergehen sollte. Ich fühlte mich unwohl. Ihre ständigen Fragen mit dem Mund und den Augen strengten mich an. Und ich hatte Angst, dass sie mich noch einmal berühren würde. Doch ich wollte auch nicht weg aus der Sicherheit und Trockenheit ihres Wohnraumes. So trieb ich, unfähig etwas dagegen zu unternehmen, weiter auf die Katastrophe zu.

'Wollen wir uns ein bequemeres Plätzchen suchen?', fragte sie.

'Ja', murmelte ich. Mein Rücken schmerzte, der Klappsessel war hart und der Tisch zu niedrig.

Das bequemere Plätzchen war ein breites Bett in dem zweiten Zimmer ihres Wohnraums. Es war mit einer Decke zugedeckt, an der Kopfseite lag ein Berg bunter Polster.

Frau Watzenek legte sich quer über das Bett, ich blieb stehen und lehnte mich an die Wand.

'Wie findet der Prinz mein bescheidenes Gemach?' Im Chat war sie oft eine arme Bettlerin gewesen und ich der Prinz, den sie mit ihren Reizen zu verführen versuchte.

'Gut.'

'Ist es meines Prinzens nicht würdig, sich auf diese einfache Schlafstatt zu legen?'

'Mein Rücken schmerzt, ich stehe lieber', sagte ich, obwohl ich mir nichts Schöneres vorstellen konnte, als endlich wieder in einem Bett zu liegen. Jedoch bestimmt nicht mit ihr.

'Was führt den edlen, reichen Prinzen denn überhaupt in diese ärmlichen Räumlichkeiten?'

Ich konnte da einfach nicht mitmachen. Jeder Satz erinnerte mich daran, was der Prinz mit der verführerischen Bettlerin schon alles angestellt hatte. Ich starrte auf den Boden, denn so, wie sie da seitlich auf dem Bett lag, quoll das ganze Fleisch viel zu weit aus dem Kleid heraus. Sie spielte die Bettlerin noch ein paar Minuten, dann begann sie mich über meine Familie zu befragen und wo ich wohnte, meine Hobbys und den ganzen Rest meines Lebens. Ich log und log, bis mir irgendwann klar wurde, dass das nie enden würde. Jede Faser in meinem Körper sehnte sich nach dem weichen Bett. Ich wollte auf der Stelle einschlafen.

Also legte ich mich hinter ihren Rücken, doch sie drehte sich sofort um und flüsterte so leise, dass ich es kaum hören konnte: 'Das finde ich gut!'

Ich gähnte laut und schloss die Augen. Als ich ihre Hand auf meiner Schulter spürte, zuckte ich vor Schreck zusammen. Die Hand fuhr meinen Arm entlang. Ich hielt die Augen geschlossen und bewegte mich nicht. Als ihre Hand bei meiner Hand lag, strich sie darüber, und dann war sie fort. Plötzlich lag sie wieder auf meiner Schulter und machte sich noch einmal auf den Weg zu meiner Hand. All meine Organe krampften sich zusammen. Als ihre Hand mich wieder bei meinen Fingerspitzen verließ, wusste ich schon, dass sie wiederkommen würde. Beim nächsten Mal entzog ich ihr meinen Arm.

Die Matratze neben mir sank immer tiefer. Ich spürte ihre Wärme.

'Seit Wochen habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht als das', flüsterte sie in meinen Nacken.

Ich antwortete nicht.

'Und du siehst noch viel besser aus, als ich es mir vorgestellt habe. Ich möchte so gerne deine breiten Schultern sehen. Du bist so muskulös.'

Sie ließ einige Sekunden verstreichen.

'Hast du dir nicht auch die ganze Zeit gewünscht, dass wir uns endlich berühren können?'

Ich traute mich nicht, mich zu bewegen.

'Kaspar, das hast du doch gesagt!'

Etwas Feuchtes berührte meinen Nacken.

'Willst du dich nicht umdrehen?', fragte das Feuchte.

'Nein!'

'Warum denn auf einmal nicht mehr?' Ihre Stimme war plötzlich laut, sie klang ungehalten.

'Du bist nicht die sexy Maus. Du bist schwabbelig und überhaupt nicht so, wie du dich beschrieben hast. Ich möchte nicht von dir berührt werden, und ich möchte dich auf keinen Fall nackt sehen.'

'Das ist also das Problem. Dir graust vor mir?'

'Ja.'

Sie wandte sich von mir ab und wälzte sich auf die andere Seite des Bettes. Ich atmete auf und tief ein. Ich legte mich auf den Bauch und streckte mich aus.

Die Watzenek hechelte wie ein Hund. Ich öffnete die Augen ein klein wenig, um herauszufinden, was jetzt wieder vor sich ging. Ihre Schulter hüpfte auf und ab wie ein Tennisball vor dem Aufschlag.

Ich beobachtete sie eine Zeit lang, bevor ich begriff, dass sie weinte. Obwohl ich sie noch immer verabscheute, tat sie mir jetzt auch ein wenig leid. Ich griff nach einem Kissen und presste es mir auf das Ohr. Es dauerte lange, bis ich einschlafen konnte. Ich war traurig. Jedoch nicht wegen der enttäuschten Erwartungen. Was ich mit der sexy Maus anstellen wollte, war bereits irreal und vergessen. Es war das Gefühl, schon wieder versagt zu haben. Dass ich in meiner neuen Welt einfach nichts richtig machen konnte. [...]"

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Die Reise (Seite 174 - 182)

"[...] Für Marlies war unsere Reise eine Fahrt ins Grüne, voller Überraschungen, bis zu dem großen Höhepunkt, den ich geplant hatte.

Natürlich erfüllte ich mir mit der Reise auch selbst einen Traum. An diesem Wochenende sah ich zum ersten Mal das Meer. Ich erinnere mich noch genau, wie wir vor dem Hotel aus der Limousine stiegen und zum ersten Mal Meeresluft durch die Löcher meiner Nase strömte. Ich wusste, dass dieser Geruch vom Meer sein musste, obwohl das Meer anders roch, als ich erwartet hatte. Meer riecht nicht wie Davidoff Blue Water oder wie die WC-Ente Meeresbrise, sondern eher so, wie es in Büchern beschrieben wird: salzig und messerscharf. Ein wenig wie alter Fisch.

Mit dem Lift fuhren wir hinauf in unsere Suite, und als ich die Tür öffnete, sah ich das Meer durch die Terrassentür schimmern. Ich ließ meine Tasche fallen und lief hinaus. Noch nie hatte ich etwas so Großes, so Blaues gesehen. Zum ersten Mal in meinem Leben sah ich den Horizont. Mich irritierte, wie gerade und scharf die Linie war, an der Himmel und Meer zusammenstießen. Ich hatte den schnurgeraden Horizont immer für einen Trick des Fernsehens gehalten. Ich verstand nicht, wie diese Linie entstehen konnte. Was würde passieren, wenn ich mit einem Boot zum Horizont fuhr? Würde ich gegen den Himmel krachen, wie Truman bei seiner Flucht aus der Fernsehwelt?

Nicht weniger verblüffend fand ich die Wellen, die ohne erkennbaren Grund gegen das Land donnerten. Natürlich hatte ich Wellen im Fernsehen gesehen, aber jetzt, wo sie direkt vor mir wogten, fragte ich mich, wozu sie dienten und wie sie entstanden. Woher kam die Kraft und woher das Wasser, das ununterbrochen an das Land strömte?

Heute kann ich solche Phänomene physikalisch erklären. Doch in dem Moment störten diese Gedanken den ersten Eindruck vom Meer. Mein Hirn konnte nicht begreifen, was die Augen sahen. Und weil ich es nicht begriff, konnte ich es nicht genießen. Mir erging es wie früher Menschen beim Anblick der Sonnenfinsternis. Sie erschraken fürchterlich und beteten zu Gott, weil sie nicht verstanden, was da oben vor sich ging. Seit man weiß, dass sich bloß der Mond für einige Minuten vor die Sonne schiebt, lieben die Menschen dieses Schauspiel und fahren extra in Kernzonen, um es zu beobachten."

"Hast du die totale Sonnenfinsternis im Jahr 1999 eigentlich in deinem Haus miterlebt?", fragt Marian.

"Ja."

"Und was hast du dir gedacht?"

"Es war der aufregendste Tag meines Lebens. Zum ersten Mal erlebte ich etwas in meiner Welt, das gleichzeitig im Fernsehen stattfand. Ich hätte schon damals verstehen müssen, dass es nur eine Welt gab. Doch ich zog die falschen Schlüsse. Ich vermutete, dass der Himmel über meinem Hof eine gigantische Leinwand war, auf die das Fernsehbild projiziert wurde. Als es zu regnen begann, entdeckte ich den Fehler in meiner Theorie: Wenn der Himmel eine Leinwand war, wie drangen dann die Regentropfen hindurch?

Wenige Stunden nach der Sonnenfinsternis bemerkte ich ein anderes Phänomen, dessen Ursache ich mir bis heute nicht erklären kann. Mein Haus, die Möbel, der Garten sahen aus wie in einem Fernsehkanal mit schlechtem Empfang. Das Bild wurde unscharf, und kleine schwarze Punkte tanzten durch die Luft. Ich musste in der Fernsehwelt sein, überlegte ich. Die Punkte blieben für zwei oder drei Tage. So lange musste meine Welt sich mit der Fernsehwelt verschmolzen haben."

"Hast du bei der Sonnenfinsternis direkt in die Sonne geblickt oder eine dieser Spezialbrillen verwendet?"

"Ich hatte keine Spezialbrille. Aber ich glaube, die Brillen waren ohnehin nur ein Marketing-Gag. Ich konnte die Sonnenfinsternis auch ohne sie problemlos sehen."

"Und deswegen hattest du dann nachher Punkte vor den Augen."

"Was?"

"Die Brille dient nicht dazu, die Sonnenfinsternis besser sehen zu können, sondern dazu, die Augen zu schützen. Weil du keine verwendet hast, waren deine Augen verletzt und du hast tanzende Punkte gesehen."

"Bist du etwa auch Augenarzt?"

"Nein, aber auch ich habe schon mal in die Sonne geblickt und nachher Punkte gesehen."

Kaspar verschränkt die Arme vor der Brust: "Das glaube ich nicht."

"Egal, kommen wir zurück zu Lignano. Du hast gerade vom Meer erzählt."

"Ja. Marlies kam auf die Terrasse und legte ihren Arm um meine Schulter. 'Ist das Meer nicht superschön?', fragte sie.

'Weißt du, was mir am besten gefällt', antwortete ich. 'Das hübsche Muster, das die Schirme am Strand bilden.'

'Ach Kaspar, du siehst zum ersten Mal das Meer, und am besten gefallen dir die Schirme am Strand? Das gibt's doch gar nicht!'

'Das Meer verwirrt mich', erklärte ich ihr. 'Ich versteh die Wellen nicht und wie dieser Horizont funktioniert.'

'Na und?', sagte sie. 'Du musst doch nicht alles verstehen, um es zu mögen. Ich mag dich auch, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, was jetzt gerade in dieser klitzekleinen Zelle vorgeht.' Dabei zwickte sie mir mit Daumen und Zeigefinger in die Wange, als wollte sie eine einzelne Zelle herauspicken. Aber ganz sanft. 'Und in dieser, und in dieser.' Sie zwickte noch ein paar Mal quer durch mein Gesicht, dann küsste sie mich und sagte: 'Komm, zieh deine Badehose an. Schmeißen wir uns ins Meer.'

Vor diesem Moment hatte ich mich gefürchtet. Durch die Terrassentür sah ich Marlies nackt im Zimmer stehen.

'Komm schon, Kaspar', rief sie.

'Geh du schon einmal vor. Ich kann dir von hier oben prima zusehen.'

'Ach Kaspar, sei nicht fad. Komm schon!'

'Nein, wirklich. Hier ist es so schön. Ich möchte noch ein wenig verharren.'

Marlies sah mich prüfend an.

'Du kannst nicht schwimmen, stimmt's? Logisch, wie solltest du es auch gelernt haben?'

Natürlich war es nicht gerade ideal, als Nichtschwimmer zum Meer zu fahren. Ich war in den Tagen vor der Reise zu beschäftigt, um auch noch heimlich schwimmen zu lernen. Es war nicht ideal, aber ich durfte die Reise deswegen nicht verschieben. Die Polizei wurde mit jedem Tag nervöser, den sie das Haus nicht fand. Wer wusste, wie viel Zeit mir noch blieb, um meinen Plan in die Tat zu versetzen?

'Ich rette dich, falls du ertrinkst', versprach sie und machte in Zeitlupe die Baywatch-Laufbewegung.

Obwohl ich Angst hatte, musste ich lachen, weil sie mit ihrem Mund so ein lustiges sexy Gesicht machte. 'Du würdest untergehen', sagte ich. 'Ich bin viel zu schwer für dich.'

'Kaspar, das war nur Spaß. Das Wasser ist hier ganz seicht, da kannst du stehen.'

'Aber was, wenn ich hinfalle?'

'Dann stehst du wieder auf. Das Meer hier ist nicht gefährlicher als eine Badewanne.'

Ich hatte fürchterliche Angst. Doch ich war hier, weil ich Marlies mein Leben lang vertrauen wollte. Ich erstickte meinen Widerspruch und presste die Lippen zusammen.

'Hast du überhaupt eine Badehose?', fragte Marlies.

Ich schüttelte den Kopf.

'Kein Problem, wenn wir schon die großen Macker raushängen lassen, dann lösen wir das mit Stil.'

Sie griff nach dem Telefon, wählte eine Nummer und sagte mit hochnäsiger Stimme: 'Einen wunderschönen guten Tag. Wir bräuchten bitte eine Herren-Badehose in der Penthouse-Suite. Bringen Sie uns bitte etwas Enges, Größe Medium, was einen schönen Hintern betont. Ach ja, einige Modelle zur Auswahl wären schön.'

Vergnügt lachte Marlies, während sie sich den Bikini anzog. Marlies gefiel es hier, und das machte mich stolz.

Ein Mann brachte die Badehosen, und Marlies wählte eine schwarze aus, die hauteng an meinem Körper lag.

Es fühlte sich seltsam an, beinahe nackt mit fremden Menschen im Lift zu stehen. Wir spürten die festen, kühlen Marmorfliesen unter unseren bloßen Füßen und gleich darauf den heißen, weichen Sand des Strandes. Mit jedem Schritt, den wir dem gewaltigen blauen Meer näher kamen, wurde meine Angst vor dem Wasser größer. Meine Sohlen begannen zu brennen. Ich packte Marlies am Arm.

'Ich muss zurück. Der Sand ist zu heiß. Meine Füße verschmoren.'

'Komm, wir laufen. Das Wasser ist kühl.'

Marlies galoppierte vergnügt durch die Liegen. Panisch blieb ich stehen und hüpfte von einem Fuß auf den anderen. Ich blickte zurück. Ich befand mich genau in der Mitte zwischen den kühlen Marmorfliesen des Hotels und dem furchteinflößenden Meer. Die Sicherheit des Hotels zog mich magisch an. Doch meine Blindenführerin winkte mir schon aus dem Wasser. Ich musste ihr vertrauen. So schnell ich konnte, sprintete ich über den glühenden Sand und tappte in die nasse Brandung. Für einen Moment überwog die kühle Erleichterung, doch mit dem nachlassenden Schmerz kam die Angst vor dem gewaltigen Wasser zurück, dessen Rand ich berührte. Das Meer war nicht, wie ich es mir vorgestellt hatte. Jetzt und hier weiß ich natürlich, dass mein Benehmen kindisch war. Doch ich erinnere mich auch, wie es sich anfühlte, da zu stehen, fast nackt, eingesperrt, zwischen dem heißen Sand, auf den ich nicht zurückwollte, und dieser schwappenden, rauschenden, undurchsichtigen Brühe, die aus der Nähe alles Majestätische eingebüßt hatte. Von hier betrachtet sah das Meer nur noch ekelhaft und kalt aus.

Marlies war schon entzweigeschnitten von der braunen Fläche. Auf ihrer oberen Hälfte glänzten Wassertropfen in der Sonne. Die Haare klebten nass und sexy an ihrem Kopf. Doch alles unterhalb ihres Nabels verschwand spurlos in der hässlichen Flüssigkeit. Ich fühlte mich betrogen von den hochglänzenden Reisekatalogen, die mir vorgegaukelt hatten, das Meer wäre so klar wie meine Badewanne und böte den prächtigen Anblick knallbunter Fische und Korallen.

Marlies war wirklich das liebste Wesen der Welt. Sie merkte, dass ich mich nicht wohlfühlte und kam wieder an Land. Wir setzten uns Arm in Arm in die Brandung. Mit ihr war das Leben so unerzwungen schön, wie ich es mir stets vorgestellt hatte. Ich ahnte noch nichts von den winzigen Schwierigkeiten, die Beziehungen zwischen Menschen so kompliziert machen können. Marlies lachte mich nicht aus für meine Angst. Sie saß neben mir, weil sie bei mir sein wollte und nicht bloß aus Mitleid. Da bin ich mir sicher.

Wir legten uns auf zwei Liegestühle. Ich beobachtete die anderen Menschen am Strand. Die beiläufige Perversion, mit der sie sich bewegten, verwirrte mich. Ich fühlte mich schon in meiner Badehose nackt, doch viele Frauen liefen in schmalen Stringtangas ohne Busenverdeck über den Strand, als wären sie daheim in ihrem Bad. Marlies setzte sich in aller Öffentlichkeit auf meinen Hintern und bestrich mir den Rücken mit Milch. 'Sonst bekommst du ja einen Sonnenbrand', erklärte sie mir, und damit schien dieses Verhalten für sie in Ordnung. Ich fand es wunderschön, das will ich nicht bestreiten. Doch es schien mir pervers, mich vor allen Leuten hier zärtlich bestreichen zu lassen. Unvorstellbar, dass jemand seiner Freundin in der Straßenbahn das T-Shirt auszog, um ihr den Rücken zu massieren. Soweit ich das beurteilen konnte, schienen mir die Leute hier nicht grundsätzlich verschieden von jenen in der Straßenbahn. Sie wirkten nicht gerade wie Gesetzlose oder Hippies, und auch die Anwesenheit von Kindern und alten Menschen schien sie nicht weiter zu stören.

Noch mehr überraschte mich, dass nicht einmal Marlies mir richtig erklären konnte, wieso man hier pervers sein durfte und woanders nicht. Es schienen unvernünftige Regeln zu sein, denen alle Menschen gehorchten, obwohl sie nirgends vereinbart waren. Ich verstehe nicht, wieso die Menschen es nicht schaffen, ohne Gesetze, Waffen und Militär friedlich miteinander zu leben, während sie für die richtige Kleiderwahl raffinierte Regeln entwickeln und widerspruchslos befolgen. Ob die Menschheit nicht manchmal falsche Prioritäten setzt?

'Wer entscheidet, welche Frauen oben ohne sein dürfen und welche nicht?', fragte ich Marlies. Mit der Schönheit der Frauen hatte es offensichtlich nichts zu tun.

'Na, jede Frau selbst.'

'Wieso bist du nicht oben ohne?'

Wortlos setzte sich Marlies auf und trennte das Bikinioberteil von ihrem Körper. Triumphierend schaute sie mich an, als sie sich mit nackter Oberweite zurück in den Liegestuhl lehnte. Es machte jedoch die Angelegenheit nicht weniger rätselhaft. Sie konnte mir nicht erklären, wieso sie es zuerst angehabt und dann ausgezogen hatte. Genauso wenig verstand ich, wieso sie den Bikini wieder auf ihrer Oberweite befestigte, als wir uns noch einmal zum Wasser aufmachten.

Zum Glück fragte ich sie nicht danach. Womöglich hätte sie sich dann ganz ausgezogen. Das hätte die im Meer folgende Situation noch unangenehmer gemacht.

Diesmal war ich fest entschlossen, tiefer einzutauchen. Ich hatte beobachtet, wie die kleinsten Kinder furchtlos badeten, und kam mir lächerlich vor mit meiner Angst. Marlies schwamm geduldig um mich herum, während ich Millimeter um Millimeter weiter ins Meer vorstieß. Mit diesem Tempo wäre ich noch in drei Wochen nicht zu den Bojen gekommen, die Nichtschwimmer vor gefährlichen Untiefen warnten. Das Meer fühlte sich nicht sonderlich unangenehm an, und ich konnte tatsächlich keine Gefahren ausmachen, doch was daran Freude bereiten sollte, blieb mir auch ein Rätsel. Die Menschen, die rund um mich mit lautem Getöse durch das Wasser tollten, schüchterten mich ein. Wieder einmal spürte ich, dass sie mir einen Schritt voraus waren. Sie schienen zu wissen, warum es Spaß machte, im Meer zu baden.

Kinder und Jugendliche, die in Gruppen zusammenstehen, bereiten mir bis heute Unbehagen. Egal ob auf hoher See oder am festen Land. Widersinnigerweise wird die Angst umso schlimmer, je fröhlicher sie sind. In einem dunklen Park würde ich lieber eine grimmige, lederne Schlägergang treffen als fröhlich lachende Jugendliche.

Unweit von uns sprang eine Gruppe von Teenagern bestens gelaunt durch das Wasser. Sie spielten mit einem Ball, was mir seltsam erschien, machte der Widerstand des Wassers doch jede Bewegung langsam und mühselig. Plötzlich warfen sie den Ball in meine Richtung. Wenige Zentimeter vor mir schlug er ein wie ein Meteorit. Panisch zuckte ich zusammen, als das kalte Wasser auf meinen heißen Oberkörper spritzte.

Ich erstarrte.

Um meine Verunsicherung weiter zu steigern, begannen die Teenager, wild durcheinander 'Danke' und 'Bitte' zu rufen. Als ich nicht reagierte, wechselten sie ins Englische. 'Hej, you! Ball please!', brüllten sie. Ich bewegte mich nicht. Jede Welle ließ den Ball erneut gegen meinen Körper schwappen. Bong. Genau auf der Höhe meiner Badehose. Ich versuchte, stillzuhalten und presste die Hände an den Körper. Es musste aussehen, als ob ich den Ball gar nicht bemerkte. Bong, knallte er wieder gegen meine Körpermitte. Interessiert starrte ich in die Luft, als würde sich gerade das UFO aus Independence Day über den Himmel schieben. Ich hoffte, der Ball würde irgendwann an mir vorbeitreiben, doch wie auf Schienen bewegte er sich vor und zurück. Still stand ich da und blickte in die Höhe. Bong. Bong.

'Ojda, was ist denn mit dem?', hörte ich einen sagen.

'Ich glaub, dem gefällt das', sagte ein anderer.

Bong.

Ein großer, gutaussehender Blonder sprang kopfüber ins Wasser und kraulte die wenigen Meter herüber, als wäre er Markus Rogan auf Jagd nach dem Weltrekord. Er kam so nahe, dass er noch mehr Meer auf meinen Körper spritzte. Dann stand er auf und griff nach dem Ball, wobei seine Knöchel mich am Bauch berührten. Selbstgefällig grinste er mir ins Gesicht. Nie werde ich den Moment vergessen, als sich die Betroffenheit über sein Lachen schob wie eine Wolke vor die Sonne. Er schaute nach rechts zu Marlies, die sich gerade aus ihrer Schwimmposition aufrichtete. Dann sagte er, obwohl es dafür keinen Anlass gab, noch einmal 'Danke'. Es klang eher verlegen als höhnisch. Den Oberkörper auf den Ball gestützt, paddelte er zurück zu der Gruppe. Leise flüsterte er mit den anderen. Jetzt starrten mich alle an und diskutierten. Einer rief: 'Kaspar!' Als ich zusammenzuckte, lachten sie. Der Gleiche rief: 'Marlies, du geile Sau.' Ohne eine Sekunde zu zögern, streckte ihnen Marlies den Mittelfinger entgegen. Dann packte sie mich an der Hand und zog mich tiefer ins Wasser. Wie benommen folgte ich ihr. Als mir das Meer bis zu den Schultern reichte, legte sie mir die Arme um den Hals und sprang auf meine Hüfte. Geschmeidig umklammerte sie mich mit den Beinen. Ich bin auch an Land stark genug, um Marlies zu tragen, doch hier, im Wasser, schien sie auf mir zu schweben. Mit ihrem Mund ganz nah an meinem Ohr sagte sie: 'Vergiss die Idioten. Die sind nur neidisch, weil wir zusammen sind und sie keine abbekommen.'

Glücklich drückte ich Marlies fester an mich. Auch wenn sie es später bestritt, bin ich sicher, dass sie genau diese Worte sagte. Ganz kurz vor unserem Untergang gab sie zu, dass wir ein Paar waren. [...]"