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1996/06/03 - Mein Tagebuch

Das ist mein Tagebuch. Der Wolf sagte, ich muss eines schreiben und wenn ich es gut schreibe, bekomme ich Belohnungen dafür und wenn nicht weniger Essen. Der Wolf sagte mir das am Telefon, weil gestern der erste Sonntag im Monat war und wir deswegen telefonierten.

Ich komme mir vor wie Adrian Mole. Nur dass ich nicht weiß, was ich in das Tagebuch schreiben soll. Also schreibe ich was heute passierte:

Ich wachte auf und verkaufte mein kleines Geschäft. Dann frühstückte ich: Kellog's Frosties mit Milch. Im Fernsehen sagen sie:

"Kellog's Frosties weckt den Tiger in dir."

Aber sie sagen nicht, wie lange das dauert. Auf der Schachtel steht es auch nicht. Ich glaube, sie müssten es auf die Schachtel drücken. Das ist Gesetz. Alles muss genau erklärt sein, wegen dem Konsumentenschutz. Ich esse Frosties jetzt seit 36 Tagen, aber sie wecken keinen Tiger in mir. Wenn diese Packung leer ist und ich noch immer keinen Tiger in mir spüre, bestelle ich ein Müsli, das auch gut schmeckt. Vielleicht lügen sie ja.

Als nächstes ging ich hinauf in mein Lernzimmer. Ich lerne jetzt schon die Bücher für die "Unterstufe" nicht mehr für die "Volksschule". Ich muss jetzt mehr lernen, als früher. Das ist gut, weil ich so schneller klüger werde.

Adrian kann interessantere Dinge in sein Tagebuch schreiben, weil er nicht alleine ist. Sein Leben ist lustiger. Ich hoffe der Wolf ist trotzdem zufrieden.

Jetzt drucke ich mein Tagebuch aus und trage es in die Schleuse.

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1999/02/11 - Doubletta

Schiweltmeisterschaft ist das Langweiligste auf der ganzen weiten Welt. Ständig fahren Menschen den gleichen weißen Berg hinunter, von dem Bäume, Felsen und alle anderen spitzen Gegenstände entfernt wurden und Netze aufgestellt, damit sich die Herren und Damen nicht wehtun, wenn sie hinfallen. James Bond zum Beispiel fährt schneller als ein Schimotorrad und kann dabei noch schießen und Bäumen ausweichen und für ihn räumt niemand etwas weg. Doch James fährt nicht einmal mit bei der Schiweltmeisterschaft.

Alles Schlechte hat auch eine gute Seite. Ich zappte auf einen anderen Sender und entdeckte die Revolution des Kochens: Eine Pfanne namens Doubletta. Die Doubletta sind eigentlich zwei Pfannen, die man aufeinander legt wie einen Deckel. So kann man Essen super durchshaken oder Pfannenkuchen wenden. Im Fernsehen wurde die Pfanne einem Spitzensuperstarkoch gezeigt, der am Anfang glaubte, er habe schon die beste Pfanne der Welt. Doch als er die Doubletta sah, machte er Augen.

Ich wollte eine Doubletta! Der Koch nannte mehrere Telefonnummern, unter denen man die Doubletta bestellen kann. Die ersten 100 Anrufer bekamen noch ein Kochbuch, einen Rührstab und einen Dunsteinsatz dazu.

Ich hatte noch nie jemand anders angerufen als den Wolf. Ich habe fremde Menschen nicht so gerne. Doch ich wollte die Revolution auch in meiner Küche. Mein Herz raste. Und ich musste schnell sein, denn auch das Kochbuch war super!

Also schrieb ich mir alle Nummern ab (eine für jedes Land, da ich nicht weiß in welchem Land ich bin) und lief zum Telefon.

Ich machte Folgendes:

Schade. Ich werde den Wolf fragen, was ich falsch gemacht habe. Für das Kochbuch ist es jetzt zu spät.

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1999/11/07 - Mein Finger ist ab

Ich leide höllische Schmerzen. Das Blut dringt schon wieder durch das Klopapier. Ich kann nur mit der rechten Hand tippen, aber mein Tagebuch schreibe ich trotzdem.

Das ist mir passiert:

Ich war gerade dabei das dicke, rohe Stück Rindfleisch in Steaks zu schneiden. Dazu verwendete ich mein großes, scharfes Messer, das ich extra noch geschliffen hatte damit es gut schneidet. Leider lag der kleine Finger von meiner linken Hand unter dem Fleisch herum. Ich schnitt mit dem Messer fest durch. Plötzlich schmerzte der Finger fürchterlich.

Zuerst wusste ich nicht, was passiert war. Doch als ich die linke Hand in die Höhe hielt, sah ich, dass die Spitze von meinem kleinen Finger fehlte. Ich hatte sie abgeschnitten. Ganz vorne ragte ein Stück Knochen heraus und der Fingernagel war in der Hälfte durchgeschnitten, ganz gerade. Das war ekelig. Ich kreischte. Dann hob ich das Stück Fleisch auf und darunter lag der Rest von meinem Finger.

Ich schrie laut: "Hilfe, Wolf! Hilfe mein Finger" und hielt ihn in die Kamera. Das Blut sprudelte aus dem Finger heraus und machte alles ganz rot. Der Wolf sagte über den Lautsprecher, ich solle einfach einen Verband darüber tun. Ich rannte hinauf und wickelte einen Verband herum, doch der war auch gleich rot und ich hatte nur einen und deswegen muss ich jetzt Klopapier verwenden und das Blut rinnt noch immer. Ich brauche dringend einen Arzt! Ein weißer Gott muss meinen Finger wieder annähen. Ich habe ihn sofort eingefroren. Doch der Wolf sagt schon wieder nur Kawutt.

Ahh, tut das weh.

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1999/11/17 - Ärzte

Heute ist der erste Tag, an dem ich kein Fieber mehr habe. Aus der Wunde kommt noch immer gelbes Blut. Die Wunde ist feucht und glänzt hässlich. Mein Finger ist sehr unansehnlich. Immerhin ist wieder etwas Fleisch um die Knochenspitze gewachsen.

Ich frage mich wieso mir der Wolf keinen Arzt geschickt hat. Nun bin ich für den Rest meines Lebens ein entstellter Krüppel! Oder sind die Ärzte bloß eine Erfindung? Vielleicht gibt es die weißen Götter genauso wenig wie einen Osterhase und den Weihnachtsmann. Das hat man sich einfach ausgedacht, weil es so schön wäre, wenn man einen Finger einfach wieder annähen könnte wie einen Knopf auf der Hose. Jemand der einen einfach wieder gesund macht. Und ich dachte wirklich, dass es so etwas gibt. Ziemlich kindisch von mir!

Als ich das Pflaster von meinem Finger nahm, entdeckte ich, dass sich darunter eine grau-grüne Schicht gebildet hatte. Ich habe mich wohl an der Schimmelfarm angesteckt. Mit schwerem Herzen warf ich die Schimmelfarm heute aus Sicherheitsgründen in den Müllcontainer (Biomüll). Ich will ja nicht enden wie das Stück Käse in Glas 43.

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2000/09/07 - Die drei scharfen Bräute von der Tankstelle

Ich kann nicht sagen, dass mir der Film gefiel. Er war langweilig und oft musste ich wegsehen, bis die Leute wieder angezogen waren. Bei der Hälfte ekelte mir schon so, dass ich fast abgeschalten hätte, aber dann wollte ich doch wissen, wie der Film ausgeht.

Es ging es um Folgendes:

Alles begann mit einem schnurrbärtigen Mann, der eine Panne auf einer einsamen Straße hatte. Eine blonde Frau im Mechanikeranzug (die Hauptdarstellerin) blieb stehen und fragte, ob sie ihm helfen könne. Sie warf ein Auge unter die Motorhaube und sagte dann, sie könne es schon reparieren, wenn er ihr einen kleinen Gefallen tat. Und dann begann sie sich mitten auf der Straße auszuziehen, bis sie nur noch eine Unterhose trug (die eigentlich nur aus Schnüren bestand) und der Mann musste mit ihr Sex haben, bevor sie ihm das Auto reparierte. Das verstand ich nicht, weil ich glaube, dass die Frau gut aussah. In einem Erotikfilm wird wohl keine Hauptdarstellerin gecastet, die nicht sexy ist. Und die Frau war auch sehr oberweit und das ist glaube ich auch gut. Aber wieso musste sie ihn dann erpressen? Wenn sie sexy ist, könnte sie doch sowieso mit jedem Mann Sex haben? Er hatte einen Schnurrbart wie Flanders und sah auch sonst nicht sehr gut aus.

Als nächstes erfuhr man, dass sie mit zwei anderen Frauen (eine braun und eine rothaarig) in einer Tankstelle arbeitete. Doch gerade dort trugen sie nie den Mechanikeranzug sondern kurze Röcke und Bikinioberteile oder weiße T-Shirts. Am liebsten wuschen sie Autos und bespritzten sich mit dem Schlauch oder schmierten sich Schaum auf die Haut. Sie waren eigentlich mehr wie verspielte Kinder und arbeiteten so gut wie gar nicht. Weil die drei Frauen alle ständig Sex haben wollten, aber ihr Chef ihnen das nicht erlaubte, hatten sie immer Sex mit Autobesitzern in der Autowaschanlage, wo ihr Chef sie nicht sehen konnte. Mit Bikini konnte ich die Schauspielerinnen noch ansehen, doch wenn sie in der Autowaschanlage nackt wurden, musste ich mir die Hände vor die Augen halten.

Bald bildeten sich lange Schlangen vor der Tankstelle, was sich der Chef nicht erklären konnte. Doch dann kam das Problem. Cecile (die Blonde) hatte nämlich ihren BH in dem Auto vergessen und die Ehefrau von dem Mann fand ihn und beschwerte sich bei dem Chef. Als sie Cecile sah, wusste sie sofort, dass der BH ihr gehören musste, weil er so riesig war. Sie musste ihn probieren und er passte genau.

Dann bekamen die drei Probleme mit dem Chef, was sie ärgerte da er sich ja dank ihnen eine silberne Nase verdiente. In einer Sauna tüftelten die drei folgende Lösung aus: Sie fuhren zu einem Multimillionär und badeten nackt in seinem Pool. Als er kam und sie fragte, was sie hier taten, hatten sie alle drei Sex mit ihm und deswegen kaufte er ihrem Chef die Tankstelle ab und schenkte sie ihnen. Am Ende stellten sie auch noch einen Mann ein, der mit den Ehefrauen Sex hatte, damit sie sich nicht mehr beschwerten.

Es war nicht nur die Handlung schlecht, sondern auch die Schauspieler. Beim Sex sahen sie drein, als ob sie Schmerzen hatten und stöhnten fürchterlich. Ich weiß nicht wieso sie es ständig taten, wenn es ihnen nicht gefiel. Die Sexszenen waren auch viel zu lange. Das zerstörte den Spannungsbogen des Filmes.

Und was war mit mir? Mir hat das gar keinen Spaß gemacht und ich habe den Film auch nicht sexy gefunden. Experiment fehlgeschlagen. Ich habe jetzt noch weniger Lust Sex zu haben.

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2001/01/02 - E-Mail

In der ganzen Aufregung über die Homepages hatte ich ganz vergessen, dass man über das Internet auch E-Mails versenden kann! In der letzten Bravo stand unter einem Artikel über Jason Priestly auch seine E-Mail Adresse:

Ich startete das Programm, in dem ich meine E-Mails an den Wolf schicke und gab Jasons Adresse ein. Ich überlegte lange, was ich Jason schreiben wollte. Das ist mein Ergebnis:

"Dear Jason (weil ich glaube Jason Priestly spricht nur Englisch, was er sagt, wird erst nachher auf Deutsch übersetzt),

I am a big fan of you and Beverly Hills 90210. I would like to meet you once, if this is possible at all. At the moment I am living in a house and cannot leave it, because the door is locked. As long as I am in here, you could be my friend in the Internet.

I especially like on you, that you are a good friend to everybody. I never had any friend, so I am probably not so a good friend, but I have a training program to learn from you being a good friend. Can you maybe give me some tipps, what is important in being a good friend?

I like you really very much,

Sincerely,

Kaspar"

Obwohl ich das Mail schon am Vormittag fertig geschrieben hatte, traute ich mich bis jetzt nicht es zu verschicken. Ich fürchte mich ein wenig! Ich hoffe das E-Mail ist cool genug für Jason und er kann erkennen, dass ich nett bin. Er ist mein größtes Idol und mit einer einzigen falschen Bemerkung kann ich alles zwischen uns zerstören!

Aber jetzt darf ich nicht mehr längern warten. Ich bin auch schon so gespannt auf seine Antwort! Jetzt schicke ich es ab!

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2001/01/03 - 1 neue E-Mail

Heute Morgen hatte ich eine neue E-Mail in meinem Postfach! Aufgeregt klickte ich darauf. Aber sie war nicht von Jason Priestly sondern von Mail Daemon. Er schrieb:

"Hello this is the mail daemon at smtp.kaspar.net. Your mail could not be delivered. Unknown hostname: Sorry, I give up!"

Ich hatte meine erste E-Mail aus dem Internet bekommen! Allerdings war der Dialog mit Mail Daemon nicht besonders unterhaltsam. Ich antwortete:

"Dear Mail Daemon,

I do not know if you can speak German, so I send you the mail in English. How are you? Can you tell me, if Jason got my E-Mail? Maybe you can help me, if I am doing something wrong. I want to write to Jason Priestly the huge star playing Brandon Walsh in Beverly Hills 90210.

Who are you? Are you working for Wolf? What are your hobbys? My hobbys are playing computer, watching TV, training in the gym and reading.

Sincerely,

Kaspar"

Doch Mail Daemon schickte mir wieder genau das gleiche Mail zurück. Ich versuchte noch einige andere E-Mail Adressen von Dr. Sommer, von George Bush und von der Confetti TiVi Kasperlpost, doch Mail Daemon schickte mir immer die gleiche Antwort. Das kann die folgenden Gründe haben:

Jedenfalls weiß ich nicht, ob meine E-Mails angekommen sind. Schade, E-Mail würde Spaß machen.

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2002/11/20 - Ich bin wie der "Fight Club"

Ich funktioniere wie der Film "Fight Club". Wenn man sich "Fight Club" zum ersten Mal ansieht, denkt man sich: "Cooler Film" und "Irgendwas stimmt da doch nicht ganz." Doch wenn man das Ende kennt und den Film das zweite Mal sieht, versteht man plötzlich was geschieht. Plötzlich sieht man die ganzen versteckten Hinweise, die man beim ersten Mal übersah. Alles fügt sich zusammen und ergibt Sinn. Plötzlich versteht man nicht mehr, wie man das beim ersten Mal übersehen konnte.

Und genauso ist es bei mir. Ich liebe Cameron Diaz sicher schon das ganze Jahr. Ich bin total besessen von ihr. Ich phantasiere von ihr, starre stundenlang ihre Bilder an, sah ihre Filme schon tausende Male, aber erkannte nie, dass ich sie liebe. Dass ich sie sexy finde. Ich glaubte immer, ich bin ein Fan von ihr und nicht ihr Lover!

Kein Essen zu haben war also doch nicht so schlecht, sonst würde ich mich noch immer für einen Asex halten. Denn wie ich da verhungernd in der Schleuse lag, und nichts anderes tun konnte, als zum 47. Mal das Buch zum Film von "Lebe lieber ungewöhnlich" zu lesen und mir die Bilder von ihr am Cover des Buches anzusehen, ging mir auf einmal ein Licht auf. Ich fragte mich, ob das normal war, wie besessen ich von Cameron war. Hoffnung kam in mir auf. Doch ich war wie in Trance und konnte nicht sagen, ob ich mir das alles nicht nur einbildete in meinen wirren Gedanken. Als ich im Haus dann langsam wieder zu Kräften kam, beobachtete ich mich alles ergab Sinn. Cameron Diaz war für mich nicht nur eine gute Schauspielerin. Sie war mein Schwarm und meine Liebe!

Ich weiß nicht, wieso und wie es passierte, aber eines kann ich mit Gewissheit sagen: Ich bin kein Asex mehr!

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2002/12/09 - Kaspar schlug die Thesen an

In dem Buch über Philosophie, das ich gerade lese, stellt der Autor mitten im Text immer Thesen auf. Thesen sind Behauptungen, deren Richtigkeit nicht bewiesen ist. Ich mag das Wort These. Wegen dem h nach dem T. Ein h nach dem T ist ein Zauberbuchstabe und macht aus einem ganz banalen Wort ein edles. Tese wäre hässlich und primitiv. Oder noch schlimmer, wenn man von Thesen nur 3 mm Strich entfernt (in 10 Punkt Schrift) wird daraus Tresen. Ein Tresen ist eine Bar in einer schmutzigen Kneipe. Also etwas auf dem getrunken, getanzt, gelümmelt und ausgeschüttet wird. Während Thesen etwas Schönes und Erhabenes aus der Philosophie sind.

Ich würde auch gerne Khaspar heißen. Oder Kasparh. Oder Kaspah. Dann wäre meine Namhe gleich vhiel edlerh. Jedenfalls möchte ich jetzth auch edhle Thesen aufstellen. Die erste, die ich mir überlegte, handelt von der Liebhe:

These (Thesen müssen immer in kursiv geschrieben werden, das macht sie noch edhler):

Damit man Frauen sexy findet, muss man sie lieben. Damit man Frauen liebt müssen sie sexy sein.

Das ist der Kreis eines Teufels und glaube ich der Grund, warum ich so lange brauchte, um festzustellen, dass ich kein Asex bin. Nur, wenn die Liebe und das sexy finden gleichzeitig kommen, dann funktioniert es. Und bei Cameron Diaz klappte das. Es entwickelte sich langsam. Es dauerte fast ein Jahr, bis es stark genug war. Und wenn ich nicht so viel Glück gehabt hätte Cameron zu finden, würde ich wohl noch immer keine Frau sexy finden. Und keine Frau lieben. Denn das geht immer Hand in Hand.

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2002/12/13 - Die Frau fürs Leben

Ich muss es einfach wieder und wieder sagen. Cameron Diaz ist ein perfektes Geschöpf. Sie ist vielseitig, kann kämpfen und ist lustig, hat einen hübschen Mund, hübsche Augen, einen hübschen Po, hübsche Beine, hübsche Ohren, hübsche Haare.

Ihr Lächeln verrückt mich vor Verzückung. Wenn man ihren Mund ganz aus der Nähe ansieht, sind ihre Lippen perfekt geschwungen, so anmutig, wie Lippen nur sein können.

These: Cameron Diaz ist meine Seelenverwandte, meine Traumpartnerin, die Frau, die ich mein ganzes Leben lang lieben und ihr treu sein werde.

Es gibt keinen Grund eine andere Frau zu lieben, denn Cameron Diaz ist makellos und perfekt. Warum sollte ich ihr nicht treu bleiben? Warum sollte ich mich jemals in eine andere Frau verlieben, die doch ohnehin nicht an sie herankommen kann?

Es ist schon etwas ungewöhnlich mit 17 Jahren die Frau fürs Leben gefunden zu haben, viele Menschen in der Fernsehwelt suchen länger - viel, viel länger - nach ihr, manche finden sie auch nie.

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2003/12/24 - Das Weihnachten, zu dem ich den verdammten Schlüssel bekam

Ich hatte kaum geschlafen und war trotzdem hellwach. Ich wollte nicht vor acht aufstehen, denn davor würden die Geschenke noch nicht hier sein.

Als die Uhr endlich acht war, zog ich mir meine neue Jeans, das Cameron Diaz T-Shirt und den dicken Pullover auf den Körper. Ich zwang mich drei große Marmeladebrote zu essen. Ich stellte die Tasche neben die Tür und legte meine warme rote Jacke darauf. Wie ich mich fühlte, was ich dachte, was ich erwartete, erscheint mir schon jetzt unwirklich und unreal, wie ein Traum. Dabei sind seither erst fünf Stunden gegangen.

Ich lief in den Keller. Ich bekam viele Geschenke, doch sie liegen noch immer verpackt in der Schleuse. Vielleicht gehe ich später hinunter und trample auf ihnen herum. Scheißegal, was drinnen ist. Das einzige Geschenk, das ich auspackte, war das kleinste. Eine winzige goldene Schachtel. Ich öffnete sie und wie erwartet steckte darin in einem Stoffkissen der Schlüssel. Ich schwitzte Schweiß. Ich lief hinauf in die Küche. Ich versuchte den Schlüssel in das Schloss zu stecken. Doch ich zitterte zu sehr. Mit zwei Händen presste ich den Schlüssel endlich hinein. Ich drehte ihn. Ich holte metertief Luft. Ich drückte die Schnalle hinunter. Ich stand in einem weißen Zimmer. Zuerst sah ich gar nichts. Das Zimmer war leer und weiß. Dann irgendwann erkannte ich, dass auf der Wand gegenüber der Tür ein Tuch gespannt war. Vielleicht verbarg sich der Ausgang dahinter. Ich lief hin. Dahinter war eine massive Wand. Keine Tür. Dann sah ich den weißen Brief am weißen Boden. Er war vom Arschloch-Wolf. Ich las und als ich es verstanden hatte, blickte ich zum ersten Mal an die Decke. Ich konnte nicht einmal schreien vor Wut. Ich ging wieder nach oben und legte mich ins Bett. Dort lag ich bis jetzt. Ich dachte, es würde mir helfen es niederzuschreiben, doch ich fühle mich jetzt noch geschissener als davor. Ich werde mich jetzt wieder ins Bett legen. Vielleicht kann ich endlich Tränen weinen.

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2004/01/04 - Ich werde auch sexy, nackten Frauen widerstehen

Der Wolf erzählte mir heute im Chat schon wieder, was mein neues Zimmer alles kann. Dass das ein Multimedia-Erlebnis am neuesten Stand der Technik ist. Mit gestochenen, scharfen Bildern, egal wohin man blickt. Und dazu eine Spitze Dolby Surround Anlage. Und ein Geruchsgenerator. Das alles kommt aus dem Gerät an der Decke des Zimmers. Angeblich ist das genauso gut, wie vor dem Meer zu stehen. Man merkt keinen Unterschied.

Doch ich verdächtige, dass er das einfach behauptet, weil ich nie die Gelegenheit bekomme, es zu überprüfen.

Ich werde den Raum nicht verwenden. Nichts macht ihn so traurig wie das. Das ganze Geld und die Zeit, die er in den Raum steckte, war damit umsonst. Das ist die Strafe dafür, dass er mich so enttäuschte. Dass er mir nicht sagte, dass hinter der Tür gar nicht die Freiheit wartet. Dass er glaubte, ich lasse mich mit so etwas ablenken.

Auch mit der 360° Porno DVD, die heute in der Schleuse lag, kann er mich nicht verführen. Da können die Pornografinnen am Cover noch so scharf und gestochen sein, ich werde den Multimedia Raum nicht mehr betreten.

Oder zumindest nicht benützen. Vielleicht verwende ich ihn ja als Abstellkammer, für altes Gerümpel. Oder ich bewahre dort in Zukunft meinen Müll auf. Oder die schmutzigen Gartensachen.

Ich gestehe, dass ich heute kurz in dem Raum war. Eines wollte ich nämlich noch wissen: Wie war der Wolf dem Raum entkommen, nachdem er die Anlage eingebaut hatte? Gab es vielleicht doch einen Weg hinaus?

Die Antwort ist nein. Hinter der Leinwand entdeckte ich in der Wand ein Quadrat, das anders aussah als der Rest der Wand. Wahrscheinlich ließ er in der Wand ein Loch, durch das er hinauskroch und in das er dann von außen weiße Ziegeln mauerte. Gegen die Ziegeln konnte ich so fest treten, wie ich wollte und auch mit dem Hammer dagegen schlagen. Die Ziegel waren sogar stärker als ich.

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2004/09/27 - Meine Freunde: Anita

Anita, 18, ist Punk und lebt in Linz. Ihre Hobbies sind W.I.Z.O, die alten Ärzte Alben und Holz. Auch wenn das für Anita keine große Rolle spielt, ist sie in einer wohlhabenden Familie gewachsen. Anitas älterster Bruder Konstantin (23) studiert Rechtswissenschaften in Wien, ihr zweiter Bruder Johannes (21) soll den Betrieb ihres Vaters übernehmen. Er hat das Elternhaus aber ebenfalls schon verlassen. Zu ihrem Missfallen ist Anita also die Einzige der drei, die noch im Haus der Eltern wohnt.

Vor zwei Jahren brach Anita die Schule ab und begann eine Tischlerlehre. Mir verriet sie exklusiv, dass das der größte Fehler ihres Lebens war. Sie liebt das Holz, doch in ihrer Tischlerei muss sie die Drecksarbeit machen. Ihre Kollegen kann sie nicht leiden. Anita hasst den ganzen Mainstream-Scheiß, der in der Tischlerei im Radio läuft und kann das sexistische Gequatsche ihrer Kollegen nur schwer ertragen.

Wenn die Sexy Maus Pamela Anderson ist, dann ist Anita Calista Flockheart. Sie ist klein und zierlich. Ihre Haare sind schwarz gefärbt und hängen vorne ins Gesicht. Dass ich ihr kein Bild von mir schicken konnte, machte Anita gar nichts aus. "Aussehen ist ja nicht so wichtig", meinte sie und mailte mir trotzdem eines von sich.

In den Charts, der "liebsten Dinge, die jemals zu Kaspar gesagt wurden", hat Anita mit dem Satz "Ich rede mit niemandem auf der Welt lieber als mit dir, weil du der einzige bist, der mich akzeptiert, wie ich bin.", die Nase vorn.

Anita hatte schon vier Freunde und in sieben Männern geschlafen. Meine Mails mit Anita sind wie Interviews. Ich möchte alles über sie erfahren, ich beneide sie so, um ihr Leben. Ich frage sie über ihre Klassenkameraden in der Berufsschule, über die Lehrer, über die Discos, über die Konzerte auf die sie geht. Anita findet es beruhigend mir über ihr Leben zu erzählen. Sie sagt, ich bin der beste Therapeut. Ich weiß, wie ihr erstes Mal war, wo sie ihr Gewand kauft, warum sie ihre Eltern hasst, dass sie gerne Marihuana raucht und manchmal ein wenig in die Hose macht, wenn sie erschrickt.

Anita und ich wären wohl glücklicher, wenn wir in der Haut des anderen stecken würden. Ich würde gerne bei Eltern und mit zwei Brüdern aufwachsen, in die Schule und am Abend ausgehen. Und Anita wäre glücklich allein in diesem Haus, wo sie Musik hören, tischlern und nachdenken kann. Aber am glücklichsten wären wir beide zusammen.

These: So sind sie die Menschen, sie wollen immer das, was sie nicht haben. Denn des Nachbars Kiwis sind immer die süßesten.

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2004/11/12 - PLL: Cybersex mit Anita

Ui, war ich nervös. Doch heute tat ich es. Heute schickte ich das Mail fort, das seit drei Tagen in meinem "Entwürfe"-Ordner liegt:

"Liebe Anita,

Es ist Mitternacht und ich kann nicht schlafen. Ich sitze vor dem Computer und denke an dich. Rechts oben auf meinem Bildschirm sehe ich das Bild von dir. Ich trage meinen Pyjama: oben ein weißes Bodyshirt über meine dicken Muskeln gespannt, unten eine schwarze eng anliegende Boxershort, die direkt unter meinem knackigen Arsch endet. Ich schau mir dein Bild an und zieh dich in Gedanken aus. Das macht mich sexy. Das Tier zwischen meinen Bein wird groß wie ein Löwe und hart wie ein Nashorn. Mir wird heiß, ich zieh mir das Shirt aus. Ich stelle mir vor, wie ich deine Oberweite küsse und deine melonigen Pobacken massiere und dann meine Hand in dir schlafen lasse.

Ich möchte dein Liebessklave sein. Ich erfülle dir jeden Wunsch, den du willst. ALLES.

Was würdest du dir wünschen?

Der von deinen schönen Augen verführte Kaspar"

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2004/11/15 - PLL: Kein Cybersex mit Anita

"Lieber Kaspar,

Sagen wir es war nichts. Ich habe dieses bizarre Mail von dir nicht bekommen. Mag sein, dass du das geil findest, mir so etwas zu schreiben, aber das sind jetzt Dinge, die ich wieder über Mail nicht schreiben möchte. Es gibt Dinge, die kann man nur erleben und nicht niederschreiben und während sie erlebt voll schön sind, sind sie niedergeschrieben abstoßend und eine Verschwendung. Doch jetzt genug davon. Kommen wir zu einem anderen Thema...zum Beispiel zum Wetter... Schön heute nicht wahr? ...Hm, du kannst mir nicht zufällig endlich ein Foto von dir schicken? Am Besten in deinem Pyjama... Ich will darüber zwar nicht reden, aber ich bekomme das auch nicht mehr aus meinem Kopf raus.

Du Mistkerl hast dich festgesetzt in meinem Hirn. Du und dein Sexmail. Obwohl das doch eh alles erfunden ist.

Kaspar, sag einmal ehrlich. Bitte. Du bist eh keine Hausfrau mit zwei Kindern, die ihre seltsamen Phantasien, da mit mir auslebt. Oder ein 80-jähriger Rentner. Oder ein schwuler Soziologe und ich Teil deiner Dissertation zum Thema Generation Cybersex?

Ich glaube, dann müsste ich implodieren vor Enttäuschung.

Alles Liebe,

Bizarro Anita"

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2005/03/07 - PLL: Obacht

Ich muss wieder vorsichtiger werden. Und braver. Seit der Wolf zurück ist, war er sanft wie ein Schaf. So als wolle er sich entschuldigen für seine Abwesenheit. (Hoffentlich ist er kein Wolf im Schafspelz!) Doch langsam wird er misstrauisch. Er sagt, ich bin undiszipliniert. Und irgendwie hat er recht. Statt zu lernen, liege ich vor dem Fernseher oder surfe durch die Internetwelt. Meine Noten sind mir egal, weil er mich nicht mehr bestraft. In das normale Tagebuch schreibe ich nur noch belangloses Zeugs. Das einzige, was mich interessiert, sind der Ausbruch und meine Freunde.

Außerdem misstraut er den Kameraausfällen. Er fragte, ob ich an dem Kästchen im Arbeitszimmer herumgespielt habe. Ich tat als wüsste ich nicht einmal, dass das der Multiplexer ist. Woher auch? Hätte ich nicht zufällig versucht während des Stromausfalls Elektrizität aus dem Kamerasystem abzuzweigen, hätte ich wohl nie herausgefunden wie es funktioniert. Doch so konnte ich so lange daran herumschrauben, bis ich verstand, dass in dem Multiplexer die Kamerasignale aus dem gesamten Haus zusammengemischt werden. Und für den Wolf sah es aus wie ein stümperhafter Versuch den Kamerastrom in die Steckdosen umzuleiten.

Oder hatte er es doch bemerkt und mich deswegen heute danach gefragt?

Ich darf mich jedenfalls nicht einschüchtern lassen. Heute holte ich mir die dritten Nummern. Damit habe ich jetzt:

1: 4 - 5

2: nicht gedrückt

3: 1- 4 - 5 - 6- 7 (4 ist immer verschmiert, drückt er die zweimal?)

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2005/03/20 - PLL: Anita ist verliebt in mich

Anita ist verliebt in mich!

Anita ist verliebt in mich!

Anita ist verliebt in mich!

Das sind ihre eigenen Worte. Sie schrieb:

"Ich hätte nicht geglaubt, dass mir das einmal passiert, dass ich mich in jemanden verliebe, den ich nur aus dem Internet kenne. Du schickst mir ja nicht mal ein Foto. Du könntest 75 sein oder 12 oder eine Frau oder ein Terrorist der Al Quaeda. Egal, ich bin verknallt in dich. In dich und deine Worte. Genau so wie ich in echte Menschen verknallt bin. Es bebt in mir, wenn ich an dich denke. Ich werde rot vor meinem Bildschirm, wenn du mir was Süßes schreibst. Ich bin verliebt bis über beide Ohren!

Bitte Kaspar, ich möchte dich treffen. Egal wer du bist. Egal was dein Geheimnis ist. Aber ich halte es nicht mehr aus. Auch wenn das Treffen all meine Illusionen zerstört. Bitte triff mich."

Früher sprach ich immer so leichtfertig von meinen Geliebten. Ich liebte jede Frau, die mich sexy machte. Doch ist das wirklich so? Es war unwichtig, solange ich es zu niemandem sagte, doch wenn ich Anita nun schreibe, dass ich verliebt bin, dann muss das auch stimmen. Ich möchte sie nicht wieder belügen.

Nur woran erkenne ich, ob ich wirklich verliebt bin? Nachdem ich ihre E-Mail gelesen hatte, lief ich zum Spiegel. Rot war ich nicht. Ich denke gerne an sie, ich freue mich über ihre E-Mails, aber bebt es in mir? Ich legte meine Hand auf den Bauch. Vollkommen ruhig.

Ich schrieb:

"Liebe Anita,

Ich hoffe ich bin auch verliebt in dich. Doch wie kann ich das nur mit Gewissheit ermitteln? Mit den folgenden Vergleichen möchte ich beschreiben, wie ich mich fühle:

Ist das schon verliebt?"

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2005/06/02 - PLL: Sieg

Gewonnen! Gestern besiegte ich zum ersten Mal den Wolf. Wie ein Olympiasieger hatte ich es zunächst nicht richtig realisiert, doch heute ist mir nach Feiern zu Mute. Ich habe die schwache Stelle vom Wolf gefunden: Er fürchtet, dass ich das Haus verbrenne.

Nun kann er mir nichts mehr anhaben. Ich habe ihn in meiner Hand. Die Kamerastörmaschine ist schon für die nächste Störung programmiert. Der Wolf hat keinen Schimmer, wie ich es mache. Er hat schon recht, dass ich den Multiplexer störe, das Gerät, das alle Kamerasignale zu einem Signal zusammenmischt. Doch er weiß nicht wie.

Die nächste Störung ist morgen um 08:33. Dann werde ich mir die Abdrücke von der Sechs ansehen. Die Lebensmittel benötige ich nicht. Ich rühre sie nicht an, falls er sie vergiftet hat. Wichtig ist bloß, dass er noch drei Mal in die Schleuse tritt, damit ich die restlichen Ziffern ablesen kann.

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2005/06/14 - PLL: Der letzte Tag

Während des heutigen Kameraausfalls packte ich den Rucksack. Da ich jetzt alle 8 Stellen kenne, musste ich heute kein UV-Pulver mehr auftragen. Ich kann nicht viel mitnehmen in dem kleinen Rucksack. Mit dem Abschied von dem Haus, verabschiede ich mich auch von fast allen meinen Dingen. Es ist der Start in ein neues Leben. Hoffe ich zumindest. Morgen Vormittag um 10 Uhr wird der Radiowecker, den ich zur Kamerastörmaschine umbaute, zum letzten Mal aktiv werden. Er wird wieder das Magnetfeld aktivieren, das den in der Wand daneben liegenden Multiplexer stört. Durch das Magnetfeld werden die Kamerabilder, die im Multiplexer zusammenlaufen, unerkennbar und berauscht.

Doch diesmal wird sich das Magnetfeld nicht mehr von selbst ausschalten. Wenn etwas schief geht, muss ich es manuell deaktivieren. Sollte der Code stimmen und mir der Ausbruch gelingen, wird es vermutlich der Wolf selbst sein, der es ausschaltet. Was er sich wohl denkt, wenn er herausfindet, wie meine geniale Kamerastörmaschine funktioniert? Ob er ein wenig stolz ist auf mich?